Seit kurzem recherchieren wir aufgrund der eher ernüchternden Evaluationsergebnisse zum Einsatz von Protopage intensiv nach weiteren Web-Anwendungen für die Umsetzung von Wissenscollagen (das bezieht sich weniger auf die tollen und detailreichen Medienprodukte, die Studienanfänger an sich bisher mit Protopage erstellt haben als auf ihre persönlichen Einschätzungen zum Aufwand-Nutzen-Verhältnis bei der Bearbeitung).
Bereits seit einiger Zeit war ich immer mal wieder auf Jimdo gestoßen, einem 2004 gegründeten Startup aus Hamburg, hatte aber bisher keine Zeit gefunden, mich genauer mit dem Homepage-Tool zu beschäftigen. Nach der aktuellen W&V-Meldung, dass nun auch United Internet zu 30 % in das Unternehmen einsteigt und der Neuigkeit, dass ein Blog-Tool, welches sich an WordPress-Features orientieren möchte, in die Open Beta-Phase geht, wollte ich mir die Online-Anwendung einmal intensiver anschauen.
Das Ergebnis von etwa einem nachmittag Ausprobieren könnt Ihr Euch hier anschauen: http://elearning2null.jimdo.com
Ich denke, es ist eine sehr interessante Alternative zur schnellen und intuitiven Zusammenstellung einer eigenen Website, wenn auch Drag&Drop-Funktionalitäten bisher nicht eingebaut wurden. Neben der Auswahl vorgefertigter Layout-Themes (auch ein komplett eigenes HTML/CSS-generiertes Layout lässt sich realisieren) und des durch wenige Klicks anpassbaren Headers und der Navigation lassen sich eine Reihe von Modulen bzw. Widgets zur Integration von Texten, Bildern, Videos, Fotos, RSS-Feeds und anderer HTML-Bausteine in Windeseile zu kompletten Inhalten zusammenschalten. Auch eine Rechteverwaltung zur Festlegung passwortgeschützer Bereiche ist eingebaut und um die Dialogkommunikation mit den Website-Nutzern zu fördern, können auf jeder Seite Kommentarfunktionen freigeschaltet werden. Lediglich beim Individualisierungsgrad sind kleinere Abstriche gegenüber Protopage festzuhalten, da die eingebauten Module eben nicht frei verschieb- und vergrößerbar sind, sondern sich dem Layout unterordnen. Stellt sich allerdings die Frage, ob das vom Lerner immer so gewünscht und vom Lehrenden gewollt ist oder ob mehr Vorgaben nicht gar der besseren Orientierung und des schnelleren Umgangs dienen? Mit dem gerade implementierten Blog-Tool steigen meines Erachtens auch die Potenziale zur Nutzung von Jimdo als E-Portfolio erheblich!
Ob es sich aber speziell für die Zusammenstellung von Wissenscollagen eignet, bleibt weiterhin intensiv zu diskutieren. Denn unserer Meinung nach können neben den oben genannten Kriterien zu ihrer Handhabung, Wissenscollagen wie folgt definiert werden:
- Zusammensetzung von Informationsbausteinen zu einem bestimmten Thema (z.B. Word, HTML/CSS)
- mit dem Versuch, Beziehungen zwischen diesen Bausteinen (visuell und strukturell) erfahrbar zu machen
- Quasi-Externalisierung von Wissen (Systematisierung der Informationen nach außen)
- Prinzipien des Informationsdesigns beachten (siehe Schema [PDF] zu Orientierung)
Welche Meinung habt Ihr dazu?
Hm, also für mich sieht das ganze aus wie ein einfacher Blog. Womöglich mag das auch das angebrachtes Darstellungskonzept für Wissenscollagen sein, allerdings, wo bleibt Mehrwert von Jimdo? Ist es lediglich die Rechteverwaltung? Die simple Implementierung bieten mir auch andere Anbeiter.
Hallo Ben,
stimmt…eine gewisse Ähnlichkeit zum Blog ist auf jeden Fall da. Habs auch ehrlich gesagt ein bissl darauf ausgerichtet 😉 Mal abgesehen davon, dass sich statische Seiten aber bei weitem nicht so schnell mit WordPress zusammenschustern lassen, als es bei Jimdo ging.
Hättest Du noch weitere Anbieter, die Ähnliches leisten? Ich kann mich erinnern, dass es ein Drag&Drop-Tool gab. Aber ich finde es leider nicht mehr.
Viele Grüße
Marcel