Seit heute ist es endlich soweit: die Beta-Version von Zotero 2.0 wurde veröffentlicht (Beitrag im Zotero-Blog). Passend zur Versionsnummer weist der Literaturverwaltungsdienst nun wahre „zweinullige“ Features auf. Bereits im August letzten Jahres berichtete ich von diesem Dienst, der sich v.a. durch sein perfekte Integration in den Firefox-Browser auszeichnet, und erwartete bereits damals sehnsüchtige das bis dato auf der Startseite grau hinterlegte Feature „Collaborate with group libraries“:
Bereits mit der Version 1.5 wurde das Synchronisieren der eigenen Bibliothek zwischen verschiedenen Rechnern (auch zwischen PC & MAC) ermöglicht. Hierzu musste man sich bereits einen eigenen Account anlegen, der nun die Grundlage für die Web-2.0-Features bildet. Auf der persönlichen Seite kann man nun eine Kurzbipgraphie, seine Interessen, einen Lebenslauf (bietet Export-Funktion) sowie seine Disziplinen angeben, anhand derer man Wissenschaftler im gleichen Gebiet oder mit ähnlichen Forschungsinteressen finden kann. Ähnlich Twitter kann man diesen Personen natürlich „followen“ und zurück gefollowt werden, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben.
Das beste Feature für mich ist allerdings das Anlegen von und Beitreten in Gruppen zu den verschiedensten Forschungsthemen. Beim Erstellen einer Gruppe kann man zwischen drei verschiedenen Arten wählen:
- öffentlich, mit offener Mitgliedschaft
Jeder kann die Inhalte der Gruppe online sehen und ihr direkt beitreten. - öffentlich, mit geschlossener Mitgliedschaft
Jeder kann die Inhalte der Gruppe online sehen, um ihr aber beizutreten muss man dies beantragen oder eingeladen werden. - private Mitgliedschaft
Nur Mitglieder sehen die Inhalte der und man muss zur Gruppe eingeladen werden.
Diese drei Varianten lassen eigentlich keine Wünsche offen, so ist es z.B. mit (1) möglich internationale oder nationale Literaturdatenbanken zu bestimmten Forschungsgebieten anzulegen bis hin zu (3) einer privaten Datenbank in einem Forschungsteam. Hierbei hat man stets in „Echtzeit“ Zugriff auf neues Forschungs-Material der Gruppe über das eigene Webinterface oder eben im Zotero-Fenster im Browser. Anschließend kann man problemlos neues Material in seine eigene Bibliothek überführen.
Erster Eindruck: Das Webinterface von Zotero ist wirklich gut gelungen und wirkt aufgeräumt. Die neuen Funktionen sind sehr gut integriert und intuitiv in der Handhabung. Der Abgleich zwischen Webinterface und Zotero-Plugin läuft sehr stabil.
Ich werde Zotero nun (versuchen) vermehrt in Forschungsgruppen einzusetzen und hier über meine Erfahrungen berichten. Es bleibt nur abzuwarten, inwieweit sich das gemeinschaftliche Verwalten von Quellen durchsetzt. Finde in diesem Zusammenhang eine der stets wechselnden Überschriften unter dem Zotero-Logo sehr passend: „Research, not re-search“ – dem ist eigentlich nix hinzuzufügen…
PS: Das letzte grau hinterlegte Feature betrifft übrigens eine Weiterempfehlungsfunktion sowie die RSS-Unterstützung.
Interessant! Ich habe mich damals für die Nutzung von citeulike.org entschieden, eben weil zotero keine Sharing-Features hatte. Vielleich steig ich irgendwann mal um…