In der diesmal erstaunlicherweise einzigen E-Portfolio Session auf dem EduCamp wurde das „Portfolio-Paradox“ diskutiert. Wie frei darf ein E-Portfolio sein? Wie kann die Gratwanderung zwischen dem freiwilligen Führen und der Verpflichtung durch Bewertung gemeistert werden? Wieviel Steuerung soll Selbststeuerung haben?
Ralf gab eine interessante Idee für eine Einführungsaufgabe beim Führen eines E-Portfolios: Ein kurzes Essay zum Seminarthema aufbereiten. Kontrovers diskutiert wurde, dass vorgegebene Aufgabenstellungen von den Studenten als Pflichtübung empfunden werden und das E-Portfolio zum reinen „digitalen Hausaufgabenheft“ werden könnte. Eine weitere Idee zum kontinuierlichen Führen gab Stefan: Die Motivation erhöhte sich bei ihm, als die Studierenden auf einer zentralen öffentlichen Seite den Blog-Stream aller mitverfolgen konnten. Auch die altbekannte Problematik der Öffentlichkeit des Bloggens wurde besprochen.
Ein sehr reichhaltiges Protokoll zur Session hat Christina im EduCamp-Netzwerk verfasst.
Du bist aber schnell. Mein Beitrag kommt später – wahrscheinlich nicht vor Montag 😉
Im Prinzip kann es ganz einfach sein: Mit einem vernünftigen Rechtemanagement hinter der E-Portfolio-Plattform ist es einfach, auch Beiträge für eine eher geschlossene Community an Lesern zu schreiben. Man trennt so öffentliches/freiwilliges Portfolio von Pflicht/machtkeinenSinnaberichmussestrotzdemmachen. Das schränkt zwar bei den Pflichteinträgen den Kreis der Leute, die Feedback dazu geben können, sehr weit ein, gibt aber auch dem Lehrer/Seminarleiter/Lernbegleiter indirekt die Rückmeldung: Die Aufgabe hätte nun wirklich ein bisschen besser durchdacht werden können. Andernfalls bleibt nur, die „Pflichtübungen“ schnellstmöglich wieder verschwinden zu lassen oder sich doch selbst so sehr in den Hintern zu treten, dass man dann doch noch aus der Pflicht die Kür machen kann – zumindest im persönlichen Empfinden [Stichwort: Comic].
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